Figma vs Photoshop: was sind die Unterschiede?

Figma vs Photoshop: was sind die Unterschiede?

Für die Arbeit mit Bildern gibt es viele ausgezeichnete Tools. Jedes dieser Tools hat seine besondere Stärke.

Wer Fotos bearbeiten möchte, sollte Adobe Photoshop kennen.

Wer nach einem guten Tool für UX-Design sucht, muss Figma kennen. Das 2012 gegründete Start-up Unternehmen Figma ist eine kollaborative Interface-Design- und Brainstorming-Plattform, die sich auf Software-Tools zum Erstellen von Web-Designs spezialisiert hat. Als einer der größten Mitwettbewerber hatte Adobe 2022 die Absicht verkündet, Figma übernehmen zu wollen. Figmas Produktdesign sei eine gute Ergänzung zu der von Adobe entwickelten UX- und UI-Designsoftware Adobe XD.

Der Deal war jedoch geplatzt. Sowohl die EU-Kommission als auch die britische Wettbewerbsbehörde CMA hatten Bedenken wegen einer möglichen Wettbewerbsverzerrung geäußert. Die britische Competition and Markets Authority (CMA) hatte daraufhin das Vorhaben untersagt. Unabhängig davon bleibt der Softwareriese für die Erstellung und Bearbeitung professioneller Bilder und Designs mit seiner Hauptmarke Photoshop weiterhin Weltmarktführer.

Figma und Photoshop sind beliebte Designtools, die von vielen Designern für ihre Arbeiten genutzt werden. Trotz einiger Gemeinsamkeiten unterscheiden sich die Programme im Funktionalitätsumfang.

Beide Designtools im Vergleich

Photoshop

Adobe Photoshop wird in der Hauptsache für die Raster- (pixelbasierte) Bildbearbeitung und -manipulation sowie zur Vektorisierung von Rastergrafiken verwendet. Die Software punktet mit guten Bildbearbeitungsfunktionen. Verschiedene Werkzeuge und Funktionen wie Filter, Pinsel sowie ein Ebenen-basiertes Bearbeitungssystem erlauben dem Designer Pixel für Pixel Bilder zu retuschieren oder mehrere Bilder zusammenzusetzen. Photoshop unterstützt dabei eine Vielzahl von Bilddateiformaten, wie etwa JPEG, PNG, GIF und TIFF.

Des Weiteren ist Photoshop mit anderer Adobe-Software wie Illustrator, Lightroom und InDesign kompatibel. Photoshop-Dateien können somit problemlos in verschiedene Design-Workflows eingebunden werden.

Ein großer Nachteil ist jedoch, das Photoshop nicht über integrierte Funktionen für eine Zusammenarbeit verfügt und sich daher nur bedingt für kollaborative Designprojekte eignet. Die fehlende Unterstützung für responsives Webdesign und Prototyping ist ein großer Schwachpunkt.

Die Software ist für die Gestaltung interaktiver Erlebnisse auf verschiedenen Bildschirmen weniger geeignet. Photoshop unterstützt aber Plug-ins und Erweiterungen von Drittanbietern, was eine erweiterte Funktionalität und Automatisierung mit sich bringt.

Figma

Doch die in den letzten Jahren schnell gewachsene Community von Figma spricht für sich. Figma nimmt seit einigen Jahren eine Top-Position unter den Designtools ein und hat sogar den in diesem Produktsegment bis dahin führenden Branchenprimus Sketch überholt. Die innovative Software ermöglicht die einfache Gestaltung von Social Media Creatives wie UI Design oder Corporate Design. Figma wurde speziell für das Entwerfen und Prototyping interaktiver UI-Elemente und -Erlebnisse entwickelt.

Ergänzt werden diese mächtigen Design-Werkzeuge durch vielseitige Bildbearbeitungsfunktionen unter anderem auch die Möglichkeit, z. B. eigene Logos oder Embleme zu entwickeln. Die cloudbasierte Software ermöglicht dem Anwender einen zeit- und ortsunabhängigen Zugriff und kann mit jedem Betriebssystem genutzt werden. Der Cloud-Speicher ist unbegrenzt.

Alle Designs können in Echtzeit aktualisiert werden, was eine nahezu nahtlose Abstimmung zwischen allen Mitwirkenden möglich macht. Dateien können problemlos und schnell per Link miteinander geteilt werden. Ein separater Export ist nicht notwendig. Diese Funktion macht Figma zu einem mächtigen kollaborativen Design-Werkzeug. Verschiedene Grafikdesigner können gemeinsam an einem Design arbeiten und Entwickler sowie Texter bereits in einer frühen Phase der Arbeit mit einbinden.

Durch die integrierten Bildbearbeitungsfunktionen sowie die Möglichkeit, Designs in verschiedene Dateiformate oder Codes zu exportieren, erübrigt sich etwa die Nutzung von Tools anderer Anbieter. Zahlreiche Features, Templates und Erweiterungen runden das Angebot ab. Figma ist aktuell klarer Marktführer in den Anwendungsbereichen UI-Design, Design-Systems und Basic Prototyping.

Auch in der Kategorie Digital Whiteboarding hat die Software eine sehr gute Bewertung. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dennoch. Die Höhe von Frames ist auf 4000px begrenzt, was z. B. beim Import von Full-Page Screenshots lästig ist. Abhilfe schafft aber ein Plug-in wie Insert Big Image. Zum Schluss noch ein Wort zu den einzelnen Features.

Was ist UI-Design?

Mit User Interface Design, kurz UI Design können Benutzeroberflächen wie Websites, Apps, Software-Anwendungen oder Videospiele digital gestaltet werden. Dazu werden verschiedene Elemente und Komponenten wie Typografie, Icons, Buttons oder Navigationsmenüs benutzerfreundlich arrangiert.

Ziel ist es, eine Benutzeroberfläche zu kreieren, die leicht zu bedienen, optisch ansprechend und gleichzeitig hochfunktional ist.

Was ist Basic Prototyping?

Mit dieser Anwendung können einfache anklickbare Entwurfsversionen eines Designs, sogenannte Prototypen mit Übergängen oder Animationen erstellt werden. Prototypen visualisieren, wie ein Design nach der Implementierung aussieht.

Es gibt verschiedene Arten, die sich hinsichtlich ihrer Qualität erheblich unterscheiden. Genutzt werden Low-Fidelity-Benutzerprototypen, hochpräzise Benutzerprototypen und Live-Daten-Prototypen. Low-Fidelity-Benutzerprototypen sind im Grunde interaktives Wireframe und sehen mehr oder weniger unecht aus. Hochpräzise Benutzerprototypen sind realistisch aussehende, funktionsfähige Simulationen. Und schließlich gibt es die Möglichkeit, Prototypen mit echten (Live-)Daten anzureichern und so das Produkt näher an die Realität heranzuführen.

Was ist Digital Whiteboarding?

In einem digitalen Whiteboard können verschiedene Designmodelle gezeichnet, unkompliziert Informationen ausgetauscht und Projekte geplant werden. So lassen sich auch komplexe Ideen visuell darstellen. Digitale Whiteboard ermöglichen die Zusammenarbeit von virtuellen Teams in Echtzeit.

Was sind Design-Systems

Damit sind Standards für die zentrale Dokumentation verschiedener Komponenten einer Benutzeroberfläche gemeint. Sie bestehen üblicherweise aus der eigentlichen Dokumentation und dem Styleguide (= Gestaltungsrichtlinie) einer Designmarke.

Sie umfassen des Weiteren auch funktionale Faktoren der Benutzeroberfläche (UI), sogenannte Designkomponenten wie Schaltflächen, Menüs, Navigationsleisten oder auch Banner, Button, Header, Icons und Bilder. Designsysteme helfen nicht nur beim digitalen Produktdesign, sondern auch bei der Entwicklung von Produkten wie mobilen Anwendungen (App) oder Websites.

Fazit

Die wichtigsten Kriterien für die Beantwortung der Frage Figma oder Photoshop sind sowohl der Funktionsumfang (z. B. Wireframing, Web/UI Design, Prototyping usw.) als auch die Flexibilität (Plugins, Schnittstellen etc.) sowie Kompatibilität (Browser, App etc.) und vor allem die Möglichkeit der virtuellen Zusammenarbeit.

Mit Blick auf diese Kriterien muss die eindeutige Antwort Figma lauten. Das Designtool hat nicht nur die meisten Nutzer/innen, sondern ebenfalls die beste Bewertung der Features. Auch große Unternehmen wie Netflix und Spotify setzen auf das beliebte Designtool.

Letztlich spielt auch der Preis noch eine Rolle. Bei den verschiedenen Preismodellen gibt es einige Unterschiede. Photoshop von Adobe ist als Einzel-Abo nutzbar. Das Abo kostet 25,99 €/Monat. Alternativ gibt es noch eine weitere Abo-Option mit jährlicher Vorauszahlung für 311,73 €/Jahr. Des Weiteren ist eine kostenlose 7-Tage-Testversion der Software erhältlich.

Das „Figma-Starter“-Paket kann ebenfalls kostenlos genutzt werden, das Professional-Paket bietet bereits umfangreiche Funktionen und kostet $ 12 pro Monat und Nutzer, das Paket Organization bietet den vollständigen Funktionsumfang und kostet $ 45 pro Monat und Nutzer.

Interessante Links:

Ein Vergleich auf getapp zu Figma und Photoshop

Ein ausführlicher Blogbeitrag welche die Unterschiede aufzeigt

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